Methodik der Kalkung von Klärschlämmen mit Branntkalk

Methodik der Kalkung von Klärschlämmen mit Branntkalk

Nach gängigen Schätzungen entstehen in Europa jährlich ca. 9,3 Millionen entwässerter Schlamm aus Kläranlagen.

Eine der geläufigsten Methoden die Klärschlämme zu verwerten besteht in der Kalkung mit Branntkalk ( CaO ) um sie dann der landwirtschaftlichen Nutzung zuzuführen. Dieser Prozess erlaubt:

  • Erhöhung des Trockensubstanzgehaltes bis auf 30%
  • Erhöhung des ph-Wertes bis auf über 12 um die pathogenen Aktivitäten einzuschränken
  • Die Reduzierung bzw. Eliminierung von Bakterien aufgrund der exothermen Reaktion ( ca. 60° C ) die durch den Kontakt der Schlämme mit dem Branntkalk entstehen.
  • Die Verlangsamung der anaeroben Fermentation, die schlechte Gerüche erzeugt.
Ergebnis DER Kalkung von Klärschlämmen :

Der Schlamm ist hygienisch einwandfrei, reich an Nährstoffen und es wird eine deutliche Verbesserung der chemisch / physikalischen Eigenschaften des Schlammes konstatiert, die den Ertrag erhöhen.

Gesamtblick auf eine Anlage zur Schlammkalkung
Gesamtblick auf eine Anlage zur Schlammkalkung

Branntkalk, der den Klärschlämmen zugefügt wird, wird in einem Ofen bei ca. 900° C aus dem Grundstoff Calciumcarbonat gebrannt. Es gibt eine große Anzahl von Herstellern in Deutschland, das Produkt wird in Tankwagen bis 28 Tonnen an seinen Zielort gebracht. Üblicherweise wird der Kalk in Stahlsilos gelagert, von dort ausgetragen, dosiert und in einen geeigneten Mischer injiziert.

In jedem Fall geht der Schlammkalkung eine mechanische Trocknung voraus, die verschiedene Ergebnisse erzielt. Typische Beispiele sind: Bandfilter, Zentrifugen, Kammerfilterpressen, Schneckenpressen sowie Vakuum-Bandfilter.

Es gibt auch Fälle, in denen eine Kalkung der Schlämme vor der mechanischen Trocknung erfolgt – dieser Prozess wird Vorkalkung genannt. Hier wird ein spezieller Branntkalk mit verzögerter Reaktivität verwandt. Dem flüssigen Schlamm wird in einem Behälter mit Rührwerk oder statischem Mischer dieser Kalk zugeführt und danach in die mechanische Trocknungseinheit transferiert.

Behälter zu Vorkalkung aus PPH
Behälter zu Vorkalkung aus PPH

Um eine homogene Mischung zu erhalten ohne die Struktur der Schlämme zu zerstören muss der Mischprozess bei langsamen Geschwindigkeiten aber mit trotzdem hoher Vermengungskapazität erfolgen. Das Resultat ist ein sehr stabiles Produkt mit gutem Halt, das problemlos ausgebracht werden kann.

Stabilisierter gekalkter Schlamm
Stabilisierter gekalkter Schlamm

SODIMATE hat für diese Anwendung einen dynamischen Mischer – MBV genannt – entwickelt, der aus 2 gegenläufigen und abscherenden Rotoren; versehen mit drehbaren, gezackten Schaufeln; besteht. Der MBV existiert in verschiedenen Größen, geeignet für Schlamm-Durchsätze bis 24 m³/h.

Aus dem MBV werden die gekalkten und somit stabilisierten Schlämme mittels Schlammförderschnecken zum Lagerort bzw. Containern transportiert.

SODIMATE freut sich darauf, Ihnen bei der Konzipierung und der Umsetzung Ihrer Schlamm-Konditionierungsanlage mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und kann Ihnen alle Komponenten vom Silo bis zur Schlammförderschnecke liefern.

Blick auf eine Anlage zur Schlamm - Konditionierung
Blick auf eine Anlage zur Schlamm – Konditionierung